Adhäsionen
Adhäsionen: Unterschätztes Krankheitsbild
Adhäsionen (Verwachsungen) treten gehäuft nach Unterleibsoperationen, Endometriose oder entzündlichen Vorerkrankungen, die sich im Bauchraum abgespielt haben, auf. Verwachsungen sind Verklebungen zwischen den Organen oder Geweben, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind. Sie können alle Organe betreffen. Verwachsungen bilden sich, wenn der normale Heilungsprozess des Gewebes gestört ist. Hier entsteht dann überschüssiges Narbengewebe, das zur Verklebung von Organen führt.
Verwachsungen führen zu Krämpfen und Reizzuständen im verklebten Gebiet und verursachen Krämpfe und Reizungen der benachbarten Muskeln und Nerven. Aber auch Unfruchtbarkeit und gestörte Darmbeweglichkeit bis hin zum Darmverschluss sind möglich und damit ein erhöhtes Komplikationsrisiko bei Nachfolgeoperationen.
Auf diesem Wege entstehen Schmerzsignale, die dann in andere Regionen ausstrahlen können (Rücken, Schulter, Beine, Unterleib). Nicht jede Verwachsung verursacht Schmerzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Verwachsungen bilden, ist von vielen Faktoren abhängig und sehr individuell. Insbesondere bei den älteren OP-Techniken kommen Verwachsungen häufiger vor. Studien zeigen, dass die meisten Patienten nach einem Eingriff innerhalb von 6 Monaten Adhäsionen entwickeln. Diese Zahl und die Zahl der Wiedereingriffe kann durch den Einsatz einer Prophylaxe (z. B. Barrieremethoden) und minimalinvasive Techniken verringert werden. Ohne dieses Konzept zeigen sich lt. Statistiken nach einer Adhäsiolyse (Lösungs-OP) in bis 76 % aller Fälle wieder Verwachsungen.
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